Waldbaden ist eine Entspannungstechnik, welche sich von Japan aus in die gesamte Welt verbreitet hat. Shinrin Yoku, so heißt Waldbaden auf japanisch, ist dort fast ein Volkssport. Dabei ist die wörtliche Übersetzung viel treffender als der deutsche Begriff “Waldbaden”. “Baden in der Wald-Atmosphäre” macht deutlich, dass ein Waldbad nichts mit Badeschlappen und Swimming-Pool zu tun hat, sondern dass es eher darum geht, die Umgebung des Waldes wahr zu nehmen und in dieser zu versinken. In der Leistungsgesellschaft von Japan ist Waldbaden eine anerkannte Entspannungsmethode und wird dort bereits seit Jahren auch durch staatliche Stellen gefördert. Bei uns noch eine Randerscheinung, ist Waldbaden eine einfache Methode, um mit der Natur in Kontakt zu kommen und den kreisenden Gedanken etwas Ruhe zu geben.
Wann wurde Waldbaden erfunden?
Die heilsame Wirkung des Waldes ist schon lange bekannt. Bereits Hildegard von Bingen und Sebastian Kneipp schätzten die unterstützende Wirkung auf uns Menschen. Als gezieltes Konzept wurde Waldbaden von der japanischen Forstbehörde in den 1980er Jahren entwickelt. 1982 wurde der Begriff Shinrin Yoku erstmals durch Tomohide Akiyama, dem Leiter der Forstbehörde, genutzt. Aufgrund der japanischen Arbeitskultur, mit ihrem hohen Leistungsdruck, und der vielen Wälder in Japan wurde die Erforschung von Shinrin Yoku seit den 1990ern auch von der Regierung gefördert. Heute gibt es in Japan mehr als 60 Waldtherapiezentren und Heilwälder und Waldtherapie ist ein fester Bestandteil der Schulmedizin und wird dort sogar auf Rezept verschrieben. Wir Europäer sind da noch etwas zurückhaltender. Allerdings setzt sich auch hierzulande langsam die Überzeugung durch, dass die Natur einen Einfluss auf uns Menschen hat und die fortwährende Entfremdung von der Natur nicht gut für unsere psychische und physische Gesundheit ist. Seit 2016 gibt es den ersten Kur- und Heilwald auf Usedom.
Waldbaden bedeutet Entschleunigung und Entspannung
Ein Waldbad beinhaltet unterschiedliche Elemente, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schritt für Schritt näher an einen Zustand der Entspannung heranführen soll. Deshalb wird von Beginn an das Tempo herausgenommen. Unser Alltag und auch unsere Arbeitskultur sind geprägt von Todos, eng-getakteten Zeitabläufen und Ziele, die erfüllt werden sollen. Umgekehrt ist es beim Waldbaden: Absichtslosigkeit und Entschleunigung sind die Schlüsselelemente für jedes Waldbad. Das ist für viele Menschen gar nicht mehr so einfach zu ertragen. Aber der ziellose Gang raus in die Natur und die unmittelbare Erfahrung der Umgebung mit allen fünf Sinnen ist Kernbestandteil eines jeden Waldbads. Um dieses Ankommen und Eintauchen zu unterstützen, nutze ich als Kursleiter Waldbaden verschiedene Achtsamkeits-, Atem- und Meditationsübungen.
Beruhigende Wirkung des Waldes
Aber warum funktioniert Waldbaden überhaupt? Eine Frage, die sich viele Menschen stellen und welche einfacher zu beantworten ist, als man glaubt. Dass Waldbaden Körper und Geist zur Ruhe bringen kann liegt vor allem am Wald und der Natur selbst. Der Wald ist für viele von uns ein Sehnsuchts- und Zufluchtsort, mit dem wir positive Empfindungen verbinden. Diese in Verbindung mit dem beruhigenden Grün, bilden eine Grundlage, auf welcher Entspannung stattfinden kann. Und das völlig ohne dass wir aktiv dabei etwas tun. Ich sehe es als eine Art Geschenk der Natur, dass sie uns mit ihrer Stabilität, Kontinuität und Unaufgeregtheit dazu einlädt, es ihr gleich zu tun. Als Kursleiter für Waldbaden sind die Bäume und der Wald nicht meine Unterstützung – im Gegenteil. Ich verstehe mich als Mittler zwischen Mensch und Natur.
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Waldbaden Einzeltermin (2h)140,00 €
Kein Mehrwertsteuerausweis, da Kleinunternehmer nach §19 (1) UStG.
zzgl. Versandkosten
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